Bloggen ist das Gegenteil von etwas für sich behalten. 😉 Mit dem heutigen Artikel gewähre ich sehr persönliche Einblicke in meinen Weg und gebe ein Versprechen an mich selbst ab.
Ursprünglich war für Mittwochvormittag ein anderer Artikel geplant. Dieser erscheint mir allerdings sehr unpassend und einfach nicht authentisch zu sein.
Weshalb fühlt sich der geplante Artikel plötzlich unpassend für mich an?
Um das zu erklären hole ich etwas aus und beginne mit einer persönlichen Geschichte. Eine in der du dich an einigen Punkten wieder erkennst, die so ehrlich ist wie ich nur kann, weil es sich gerade jetzt richtig und gut anfühlt. Weil es gesagt werden muss.
Diese Geschichte beginnt im April 2012. Schlagartig hat sich etwas verändert. Was es genau war wusste ich damals noch nicht.
Heute weiß ich, dass ich die Reise zu mir selbst antrat.
Nun ja, in den letzten 2,5 Jahren hat sich in meinem Leben viel geändert. Ich habe angefangen mich mit mir selbst zu beschäftigen.
Was will ich wirklich? Was gibt meinem Leben einen Sinn? Und was möchte ich in meinem Leben nicht mehr haben?
In dieser Zeit hatte ich eine Beziehung, in der ich erstmals erfahren durfte was Liebe bedeuten kann, doch diese Beziehung hatte neben sehr vielen schönen Zeiten auch viele Tiefen.
Als ich mir den Wunsch eines Studiums erfüllt hatte, merkte ich rasch, dass ich gleichzeitig mit meinem 40+Stunden-Job, der noch dazu nicht meinen Werten entsprach, rasch überfordert war.
Sowohl die Arbeit, die Beziehung, als auch das noch ganz neue Studium litt unter der dreifach Belastung, mein Körper meldete sich und ich erlitt einen epileptischen Anfall. Also den totalen Kontrollverlust.
Es war 5 nach 12. Höchste Zeit zu handeln.
Nach einigen Zögern hatte ich doch den Mut meinen Job zu kündigen. Sehr rasch hatte ich einen neuen Teilzeit-Job. Mein Arbeitgeber hat mich von Anfang an beim Studieren unterstützt und ist mir mit Urlaubstagen und Gleitzeiten entgegen gekommen.
Leider überstand meine Beziehung die turbulente Phase nicht und wir trennten uns. Ich stürzte mich voll und ganz in mein Studium. Glücklicherweise hatte ich die Möglichkeit in Bildungskarenz zu gehen, was mir nicht nur ermöglicht mein Studium abzuschließen, sondern auch einige Weiterbildungen im Bereich NLP und Hypnose zu machen.
Derzeit nehme ich gerade an einem Workshop teil, der sich „Schattenreise“ nennt.
Die Basis dieses Workshops bildet das Buch „Tanz der Schatten“ von Peter Orban und ist eine Reise durch mein Leben. Geleitet wird der Workshop von meinem Lieblingstrainer Benedikt Ahlfeld, der es versteht uns zu unseren uns verborgenen Seite, zu jenen abgespaltenen Teile, mit denen wir uns bewusst schon lange nicht mehr beschäftigen, zu begleiten. Um diese Teile zu durchschauen, damit umgehen zu können und in uns integrieren.
Was heißt das nun für mich?
Dieser Workshop besteht aus insgesamt 10 Abenden und begann genau zu meinem 30. Geburtstag. Laut unserem Sonnensystem erneuern wir uns alle 30 Jahre, da die Saturnumlaufbahn 30 Jahre beträgt. Der Saturn begründet demnach also unsere Quarter-Life-Crisis. So traf es sich „zufällig“ sehr gut, dass ich mit 30 Jahren beginne meinen Schatten zu begegnen. So weit so gut.
Was sich allerdings in den letzten Wochen getan hat, damit hätte ich nie gerechnet.
Trotz dessen, dass ich schon viel auf- und ausgeräumt, entrümpelt, mich intensiv mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt habe, meinen Freunden stets mit wertvollen Rat zur Seite stehen kann und ich intuitiv in Coachings die richtigen Fragen stelle, so habe ich die letzten Wochen das Gefühl mich im Kreis zu drehen, und keine Antworten auf meine Fragen zu finden.
Und tatsächlich ist es nicht nur ein Gefühl, ich drehe mich im Kreis. Denn ich habe Dinge, dich ich als abgeschlossen gesehen habe, tatsächlich nicht abgeschlossen. Ich schiebe Dinge, die zu erledigen sind, hinaus, winde mich wichtige Entscheidungen zu treffen und vermeide es Gespräche zu führen, die ich brauche um Klarheit zu bekommen.
In den letzten 2,5 Jahren habe ich alles verändert was nur ging. Job, Aus- und Weiterbildung, Freundschaften und Beziehungen beendet oder neu dazu gewonnen. Doch vieles wurde einfach nur weggeschoben, weg ins Unterbewusstsein, ohne es richtig abzuschießen, ohne den Kreis zu schließen. So gerate ich immer wieder in dieselben Muster und scheitere immer wieder am selben Punkt.
Oberflächlich geht es mir super, doch die Verbindungen zu jenen Dinge, die schon lange im Unterbewusstsein geschlummert und darauf gewartet habe herauf zu kommen, sind nun präsent. Zu präsent um sie wieder an den Ort woher sie kamen zurück zu drängen.
Wie setze ich das nun konkret um?
- Ich suche Gespräche mit Freunden, die aus meinem Leben verschwunden sind. Und trete ihnen offen gegenüber um entweder komplett abzuschließen oder die Freundschaft wieder zu erwecken.
- Ich lasse Menschen, die ich gehen lassen möchte, ganz bewusst gehen. Allerdings so, dass ich richtig damit abschließen kann.
- Ich schließe Türen zu Wegen, die ich mir als Option offen gehalten habe, die mir allerdings mehr Kraft rauben als sie mir Erfolg bringen.
- Ich führe herzliche Gespräche, in denen ich über meine Gefühle und Wünsche spreche anstatt sie aus Angst verletzt zu werden nie auszusprechen.
- Ich bereite Dinge vor, die ich vorbereiten kann um keinen Stress zu bekommen sobald das Enddatum immer näher rückt.
- Ich traue mich zu Dingen zurück zu kehren obwohl ich gesagt habe, dass ich es für mich nicht passt.
- Ich erlaube es mir alles über den Haufen zu werfen, wenn ich das möchte, auch wenn ich es sich „früher“ so richtig angefühlt hat.
- Ich tue meinem Körper und Geiste mehr Gutes, denn ich bin es mir selbst wert.
- Ich bin nicht mehr so streng zu mir selbst.
An dieser Stelle frage ich mich selbst wann ich diese Dinge machen werde.
Und natürlich denke ich mir sofort. Nun ja, natürlich ab JETZT. Doch glücklicherweise habe ich folgenden Absatz von meiner Coaching-Kollegin Regina Rebele gelesen, der mir die WANN-Frage am besten beantwortet.
Das ist so eine Sache mit der „richtigen Zeit“.
Die richtige Zeit braucht dein Gespür und dein Selbstvertrauen. Fehlt es dir an Geduld, kann es sein, dass du übereilt handelst und Entscheidungen triffst, die aus deinem Kopf heraus entstanden sind. Fehlt es dir an Mut, wirst du möglicherweise den Zeitpunkt immer und immer wieder überprüfen und neue Ausreden finden, die dein Handeln hinauszögern. Die Bereitschaft zu handeln wir in beiden Fällen von deinem Ego gesteuert und nicht von deinem Herzen.
Die Zeit ist dein Freund. Wenn du mit deiner Intuition in Verbindung stehst, wirst du auch ein Gefühl für die Zeit entwickeln. Dann wird dir die Zeit nie davon laufen. Sie wird genau in dem Tempo vergehen, das du brauchst, um Schritt für Schritt ans Ziel zu gelangen.
In diesem Sinne vertraue ich darauf, dass für mein Handeln aus Herzen, die richtige Zeit kommen wird. Das Tun wird sich ganz richtig und natürlich anfühlen, denn die Entscheidung dazu habe ich bereits getroffen.
An dieser Stelle danke ich ein paar Menschen, die mich auf meinem Weg begleitet haben und immer noch an meiner Seite sind besonders. Vielen Dank an C., E., J., K., K., T. und an meine Mama. 🙂
Alles Liebe,
Viktoria